Junghans und das Fliegen – eine Zeitreise

Frühes 20. Jahrhundert
Bereits ab Beginn der motorisierten Luftfahrt im frühen 20. Jahrhundert fertigte Junghans mechanische Zeitmesser, die in Luftschiffen und Flugzeugen zur Ermittlung der Flugdauer dienten, und zu einer Zeit weit vor der GPS-Ortung unverzichtbare Messinstrumente zur Bestimmung von Position, Geschwindigkeit und Entfernung waren. Aus dieser Epoche stammt eine im Original erhaltene Luftschiffuhr, die als wohl älteste Zeitzeugin den Einsatz der Junghans-Zeitmesser in der Aeronautik belegt. Sie wurde im Cockpit des Zeppelins L55 eingesetzt, der 1917 auf der Flucht vor britischen Aufklärern auf über 7.600 Meter stieg und einen neuen Höhenrekord aufstellte.

Der technische Fortschritt erlaubte nicht nur, bis dahin ungeahnte Höhen zu erreichen, sondern auch, größere Strecken zurückzulegen. Um die Passagiere auf Reisen über mehrere Zeitzonen hinweg stets über die aktuelle Ortszeit zu informieren, entwickelte Junghans in den 1930er Jahren ein spezielles Uhrensystem für Luftschiffe. Dank elektronischer Kopplung musste lediglich eine Hauptuhr in der Führergondel umgestellt werden; sämtliche in den Kajüten und im Speisesaal angebrachten Nebenuhren synchronisierten sich automatisch.

In den 1930er Jahren lieferte Junghans für zahlreiche Flugzeuge Borduhren, wie z.B. für den Typ Messerschmidt Me 110. Von der veränderten Wahrnehmung von Raum und Zeit zeugt auch eine 24-Stunden-Borduhr mit zweiter Zeitzone, die Junghans in den 1950ern als eine von wenigen Firmen für die Luftfahrt herstellte.

1950er Jahre: Erste Armbanduhr für Piloten
Als zur selben Zeit die neu gegründete Bundeswehr nach einer Dienstuhr für ihre Piloten suchte, erhielt die Uhrenfabrik für ihren Fliegerchronographen den Zuschlag. Angetrieben wurde der Zeitmesser von dem in Schramberg entwickelten und auf sämtliche Fliehkräfte getesteten J88-Schaltradchronographen

2000er Jahre bis heute
Bis zuletzt beweist die Uhrenfabrik immer wieder ihre besondere Technologie- und Gestaltungskompetenz bei Fliegeruhren – ob mit der hochfunktionalen Funkarmbanduhr Junghans Aviator, der ausgesprochen ganggenauen und robusten Aerious Chronoscope-Serie mit reserviertem, mechanischem Werk oder der historisch inspirierten Meister Pilot. 

Mit den neuen Modellen Meister Pilot Chronoscope und Meister Pilot Automatic blickt Junghans auf nunmehr ein Jahrhundert Begeisterung für die Luftfahrt zurück. Designbezüge zum Fliegerchronographen aus den 1950ern treffen auf eine moderne Ausstattung und emotionale Farbgestaltung.